Dresden: Haltung stärken
Seit 2004 gibt es die Architektursommer Dresden, initiiert von dem rührigen Verein bau_kultur_eV, den überwiegend jüngere Architekten aus der Region tragen. Mitinitiator Torsten König nennt als Hauptmotiv, „zeitgenössische Architekturhaltungen stärker zu vertreten und Qualitäten des aktuellen Baugeschehens zu zeigen“. Auch umstrittene Projekte sind Sommerthemen, etwa der hier früh diskutierte Umbau des Dresdner Kulturpalastes. Zweimal, 2008 und 2010, war die Dresdner Reihe in den Architektursommer Sachsen integriert, den die Kammer im ganzen Land veranstaltete. In diesem Jahr ballen sich von Ende Juni bis Mitte Juli die Spaziergänge und Baustellenführungen für Große und Kleine, das „Architektursoccer“-Fußballturnier auf den Elbwiesen, Zeichenkurse für Erwachsene und Vernissagen.
Lübeck: Einmischen und einbinden
In Lübeck wechselt sich der lokale Sommer mit Hamburg im Zwei-Jahres-Zyklus ab. 2012 gibt es daher Diskussionen zu Mobilität und Energie, aber keine große Veranstaltungsreihe. Auch hier liegt die Organisation in ehrenamtlicher Vereinshand – beim ArchitekturForumLübeck e.V. mit seinen immerhin rund 150 Mitgliedern, davon die Hälfte engagierte Laien. „Wir mischen uns stark in die Stadtplanung ein“, sagt Vorstand Rainer Steffens selbstbewusst. Er erinnert sich: „Wir haben mal angefangen, weil die Lokalzeitungen alle moderne Architektur verrissen.“ Jetzt ist das führende Blatt auf geschickte Weise eingebunden: Es ist Schirmherr der Stadtwanderungen zu Gegenwartsbauten, die der Verein nicht nur im Sommer organisiert.
Rhein-Main: Vielfalt bewältigen
Die längste Architektursommer-Tradition hat die Rhein-Main-Region: In Frankfurt gab es schon 1990 ein erstes Programm. 2011 tat sich die Metropole erstmals mit Darmstadt, Offenbach und Wiesbaden zusammen. Die vier Städte waren nacheinander dran, allerdings organisierte jede ihr Programm unabhängig von den anderen. Fülle und Dauer des regionalen Programms von April bis Oktober waren manchen Kritikern schon wieder zu umfangreich und zu wenig konzentriert. Träger waren mal ein lokaler Verein (in Darmstadt), mal städtische Ämter (in Frankfurt und Wiesbaden). Die Vielfalt an Trägern, Ideen, Themen und Orten machte den vorigen Sommer nicht sehr übersichtlich. Das Regionalmodell soll aber weiter bestehen – die Organisationsform wird noch gesucht.
Rückblick auf 2011 unter www.asrm2011.de