Von Erich Gluch
Das Geschäftsklima bei freien Architekten hat sich nach der jüngsten Umfrage des ifo-Instituts merklich verbessert. 37 Prozent der Befragten bezeichneten ihre aktuelle Lage als „gut“; drei Monate zuvor waren es 30 Prozent gewesen. Zugleich ging der Anteil derer, die ihre Lage als „schlecht“ einstuften, von 25 auf 20 Prozent zurück. Auch die Erwartungen waren besser. Der Anteil der Optimisten stieg von 16 auf 19 Prozent; der Anteil der eher skeptischen Architekten sank von 20 auf 16 Prozent.
Im ersten Quartal 2011 hatten 56 Prozent der Befragten neue Verträge abgeschlossen – das war der höchste Wert der letzten 13 Jahre. Das geschätzte Bauvolumen aus neu abgeschlossenen Verträgen (nur Neubauten, kein Bestand) lag um gut ein Viertel über dem Niveau des Vorquartals. Den größten Zuwachs gab es bei gewerblichen Aufträgen mit fast 50 Prozent, was zum Gutteil einigen sehr großen Aufträgen zu verdanken ist. Auch bei öffentlichen Institutionen gab es noch einen Zuwachs von 20 Prozent, obwohl die Konjunkturpakete ausgelaufen sind. Das Volumen der neuen Aufträge war 2,6-mal so hoch wie ein Jahr zuvor.
Im Wohnungsbau lief es schlechter: Bei Ein- und Zweifamiliengebäuden gab es einen Zuwachs um rund 17 Prozent, bei Mehrfamilienhäusern sogar einen Rückgang um rund zehn Prozent. Der Auftragsbestand hat weiter zugenommen. Zum Ende des ersten Quartals 2011 reichten die Aufträge der Befragten durchschnittlich 5,8 Monate.
Erich Gluch ist Wissenschaftler am ifo-Institut für Wirtschaftsforschung.